Die Regionalzeitung der Süd-Weststeiermark - Auflage: 36.300 Stück

Nächste Ausgabe: 12. September 2024

Architektin Nina Kuess mit den Umsetzungspartnern Robert Sinnitsch (li.) und Philipp Prauser vor einer Ranke, die schon bald für natürlichen Schatten sorgen wird.

Im Rahmen eines Leader-Projektes wurde für die MS Wies eine natürliche Beschattungslösung geplant und der erste von fünf Teilabschnitten realisiert und bepflanzt. Die Präsentation erfolgte bei einem Bürgermeisterfrühstück, zu dem das Regionalmanagement Südweststeiermark lud.

Wer sich an heißen Tagen zuerst unter einen Sonnenschirm und dann unter einen Baum stellt, der spürt den Unterschied deutlich. Natürlicher Schatten hat seine ganz eigene Qualität. Nicht nur, dass er vor direkter Sonneneinstrahlung schützt, so schwitzen auch Pflanzen und entziehen dabei der Umgebung die Wärme.

Zurück zur Natur

Diesen Umstand macht sich die Green4cities bei der Gestaltung und Entwicklung nachhaltiger Lebensräume – wie Miniaturwälder in Städten – zunutze. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Kuess ging man in Wies an die Planung eines beispielgebenden Leader-Projektes. Denn seit Jahren mutiert das Lernen an der Mittelschule in der warmen Jahreszeit zu einer schweißtreibenden Sache. „Wir standen vor der Entscheidung, Klimaanlagen nach zu rüsten oder uns nach alternativen Beschattungslösungen umzusehen. Letztere Variante kommt auf längere Sicht günstiger und konnte im ersten Schritt – Planung und erste Fassade – als Leaderprojekt (Förderquote 60 %) zur Umsetzung gebracht werden“, zeigt sich der Wieser Bgm. Josef Waltl mit dem Ergebnis zufrieden.
Präsentiert wurde die Beschattungslösung bei einem Bürgermeisterfrühstück, organisiert vom Regionalmanagement Südweststeiermark. Die anwesenden Entscheidungsträger lauschten den Ausführungen der Planer, allen voran Architektin Nina Kuess, mit Interesse. Denn aufgrund klimatischer Verschiebungen gewinnen nachhaltige Beschattungslösungen im kommunalen Bereich zunehmend an Bedeutung. „Mit Fassadenbegrünungen lässt sich auch bei Bestandsgebäuden viel erreichen. Ob bodengebunden, in Trögen oder wandgebunden – mit individuell passenden Rankgerüsten und Pflanzen werden Räume natürlich kühler gemacht“, ortet Nina Kuess wachsendes Potenzial und eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Klimageräten.
Bestückt wurde das Gerüst von Stahlbau Sinnitsch von der Gärtnerei Prauser unter anderem mit Klettergurken und Kiwis. Damit ist nicht nur für Schatten, sondern auch für ausreichend Vitaminzufuhr gesorgt. •