Thürschweller: „Eibiswald und die Region sind mir Auftrag für die Zukunft“
Als Eibiswalder Bürgermeister setzt Andreas Thürschweller seit sieben Jahren neue Maßstäbe in der Gemeindeentwicklung. Als Abgeordneter im Landtag gibt seine Stimme der Region Gewicht. Die Aktiv Zeitung sprach mit dem Politiker über Erfolge, neue Ziele und kursierende Gerüchte.
Aktiv: Am 2. Februar 2017 übernahmen Sie spontan das Amt des Bürgermeisters der Marktgemeinde Eibiswald und setzten damit den Schritt in Richtung Polit-Laufbahn, die heute bis in den steirischen Landtag reicht. Wie konnte dieser Erfolg gelingen?Mit Begeisterung für die Menschen und meiner Art, Worten Taten folgen zu lassen. Es ist die rasche Umsetzung von Vorhaben, wie die Kernsanierung des Festsaales, der Bau von Feuerwehrhäusern, dem Gesundheitszentrum – um nur einige zu nennen – an der mein Team und ich in Eibiswald gemessen werden. Mit der Wiederbelebung von Veranstaltungsformaten und der Förderung von Vereinen wurde das Zusammenkommen der Menschen in den Fokus gerückt.
Junge Familien sind die Zukunft unserer Gemeinde. Ihnen mit dem Kinder- und Jugendsommer, dem Schulstartgeld etc. unter die Arme zu greifen, ist ebenso wichtig wie die Investition in Bildungseinrichtungen – Stichwort neuer Turnsaal für die MMS.
Das alles braucht Geld. Geld, das es ohne starke Wirtschaftsbetriebe und besten Verbindungen zu Fördergebern nicht gebe. Was macht Eibiswald besser als andere Kommunen?
Moderne Unternehmen brauchen gute Infrastruktur sowie Flächen und Rahmenbedingungen, die Wachstum ermöglichen. Noch heuer wird die MSG mit einem Teil ihrer Produktion in den Gewerbepark Hörmsdorf übersiedeln und damit noch mehr Arbeitsplätze nach Eibiswald bringen. Weiters gelang es mit Dr. Helmut Marko, einen namhaften Investor für Eibiswald zu begeistern, der im Zentrum Wohn- und Geschäftsräume plant und auch der Umbau der Steiermärkischen Sparkasse – wo final auch die Finanzabteilung der Gemeinde Platz finden wird – ist wesentlich für die Entwicklung des Hauptplatzes.
Doch das alles würde nicht ausreichen, wäre es nicht das Land Steiermark, das viele Vorhaben unterstützt.
Apropos Vorhaben. Viele Punkte des ersten großen Bürgerbeteiligungsprozesses konnten abgearbeitet werden. Wie werden die Eibiswalder weiter eingebunden?
„Eibiswald macht Zukunft“ entpuppte sich als Erfolgsmodell. Daher bleiben bei uns die Bürger am Wort. Derzeit arbeiten wir an der Erstellung eines neuen Programmes – eine Umfrage liegt den Haushalten vor. Daraus wird sich für uns ein Umsetzungsauftrag ergeben, den wir im Juni beschließen. Fix in Planung ist die Erweiterung des Freizeitparks beim Freibad.
Dass ein Bürgermeisteramt kein 9-to-5-Job ist, ist landläufig bekannt. Sie sind als Landtagsabgeordneter zusätzlich gefordert. Woraus schöpfen Sie die Energie, die es zum Gestalten braucht?
Meine Arbeit macht mir Freude. Wenn ich sehe, dass etwas durch meinen Einsatz gelingt, dann ziehe ich daraus Kraft. Ich bin kein Einzelkämpfer. Ich bin ein Teamplayer. Ein Teamplayer auf Gemeinde- und Landesebene, aber vor allem auch in der eigenen Familie, die mir zu 100 Prozent Rückhalt gibt. Ich habe das Glück, von wunderbaren Menschen umgeben zu sein, die spüren, wie wichtig mir der Einsatz für Gemeinde und Land ist.
Mit starker Rhetorik wissen Sie Bühnen zu nutzen. Ein Umstand, der die Meinung „Sie würden zu höheren politischen Ämtern tendieren“ befeuert. Was sagen Sie dazu?
Es ehrt mich, dass mir „Höheres“ zugetraut wird. Zur Landesspitze pflege ich ein gutes Verhältnis auf Augenhöhe. Mein Bürgermeisteramt und meine Ambition, Eibiswald weiter zu gestalten, werden dadurch aber nicht geschmälert, sondern gestärkt. Ich bin stolz darauf, mir auf Landesebene ein starkes Netzwerk quer über alle politischen Büros erarbeitet zu haben. Mit LH-Stv. Anton Lang verbindet mich nicht nur die sozialpolitische Grundhaltung, sondern eine auf Respekt gewachsene Freundschaft. Er steht mir mit Rat zur Seite und hat ein offenes Ohr, wenn es um die Unterstützung von sinnvollen Projekten geht.
Wenn ich das nun richtig verstehe, soll sich an ihrem geteilten Engagement auf Gemeinde- und Landesebene nichts ändern?
Wenn mir die Eibiswalder bei der Gemeinderatswahl im März 2025 ihr Vertrauen schenken, werde ich mit Begeisterung Bürgermeister bleiben. Parallel verfolge ich das Ziel, mich als Sprachrohr unserer Region im Landtag einzubringen und Toni Lang dabei zu unterstützen, den Landeshauptmann zu stellen. Ich bin stolz darauf, als Teil des Landtages viel für die Steirer erreicht zu haben. Hier gilt es dran zu bleiben und die Marktgemeinde Eibiswald – die sich in den letzten sieben Jahren prächtig entwickelte – auch offen zum Vorbild zu nehmen.
Das heißt, Ihre Kandidatur als Bürgermeister und als Abgeordneter für den Landtag ist fixiert?
Wenn mir die SPÖ Ortspartei Eibiswald das Vertrauen schenkt, stehe ich zur Verfügung. Ideen und Motivation zur Weiterentwicklung meiner Heimatgemeinde sind vorhanden.
Was die Kandidatur für den Landtag betrifft, werde ich mich Anfang März einem Hearing stellen. Danach wird es eine Reihung geben – die Bestätigung folgt bei der Wahlkreiskonferenz. Meine Chancen schätze ich aufgrund des positiven Feed-backs meiner Arbeit der letzten Jahre als gut ein.
Dass Sie den Spagat zwischen Gemeinde und Land bestens schaffen, haben Sie in der Vergangenheit bewiesen. Aber lassen sich die beiden Funktionen wirklich so einfach unter einen Hut bringen?
Mit einem guten Zeitmanagement: Ja! Ich bin und bleibe in Eibiswald und werde wie bisher weiterhin meine Aufgaben im Land wahrnehmen. Eibiswald, der Bezirk Deutschlandsberg und die ganze Region profitieren von meiner starken Stimme in Graz, die es zur erfolgreichen Ausverhandlung von Projekten braucht. Die Herausforderungen in den Regionen und auf Gemeindeebene nehmen zu. Es gilt alle Register zu ziehen, um für die Menschen Lebensqualität zu sichern.
Danke für das Gespräch.