Mit dem Bildungscampus ließ man in der Gemeinde St. Martin Großes für kleine Leute entstehen. Mit der Zukunft im Blick wurde ein ansprechender Ort des Spielens, Lernens und der Gemeinschaft geschaffen.
Als sich am Montag, 8. September, die Türen des neuen Bildungscampus St. Martin erstmalig für Kindergarten- und Kinderkrippenkinder öffneten, war schnell klar: Dieses Projekt ist gelungen. „Denn wenn Kinderaugen strahlen, wenn sie neue Räume betreten, wenn ihnen der Abschied von den Eltern leichtfällt, sie sich sofort ins Spiel verlieren und rund um die Mittagszeit gar nicht mehr nach Hause möchten, dann spricht das für neue Maßstäbe, die in unserer Gemeinde in puncto Kinderbetreuung mit Bedacht gesetzt wurden“, so Bgm. Franz Silly, der es sich nicht nehmen ließ am ersten Kindergartentag bereits um 7 Uhr vor Ort zu sein, um die Kleinen zu empfangen.
Die Entscheidung, Großes für Kleine entstehen zu lassen, kam von der Gemeindeführung keinen Tag zu früh. Denn gerade noch konnte man sich für das 9 Millionen Euro Projekt eine Förderquote von rund 70 % sichern. Positiv schlägt sich das Bauprojekt auch in der regionalen Wirtschaft nieder. Denn von der Gewinnerin des dafür ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs Nina Kuess geplant, konnte die Wertschöpfung zu 80 % bei Baupartnern in der Region gehalten werden.
Der neue Bildungscampus St. Martin: Geschaffen, um Geschichte zu schreiben
Mit einem zweitägigen Volksfest wurde in St. Martin die Eröffnung des neuen Bildungscampus gefeiert. Vielfach wurde von den Festgästen die Möglichkeit zur Besichtigung genutzt.
Es war ein würdiges Festwochenende, in dessen Rahmen der neue Bildungscampus St. Martin seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Erstmalig bespielt wurde das Festgelände durch die Wolfram Berg- und Hüttenkapelle St. Martin, die die beiden Musikkapellen St. Martin am Wöllmißberg und St. Martin am Grimming zum alljährlichen St.-
Martiner-Treffen lud. Tags darauf stand die Einweihungsfeier am Programm. In den Tag gestartet wurde mit einer Festmesse, zelebriert von Mag. Johannes Fötsch. Nach der Segnung betraten Architektin Nina Kuess und Bgm. Franz Silly die Bühne, die den Anwesenden die vielen Besonderheiten des Bauwerks näher-
brachten.
„Die Tatsache, dass vom Startweg die beiden Kinderkrippengruppen als auch die drei Kindergartengruppen voll sind, unterstreicht die Notwendigkeit dieser Investition in die Kinder unserer Gemeinde eindrucksvoll“, merkte Bgm. Franz Silly gleich eingangs an. Mit großzügiger Spielfläche im Innen- und Außenbereich, mit Rutsche, Schmutzschleuse, Büros, Balkon, Terrasse und Speiseräume – spielt der Neubau aber auch wirklich alle Stückerln, die Kind zum Kindsein braucht.
Bestens untergebracht werden konnten überdies zweckmäßige Vereinsräume für die Volkstanzgruppe, den Elternverein und für die Chorgemeinschaft.
Multifunktionssaal
Ein weiteres Herzstück des neuen Bildungscampus ist der Multifunktionssaal, der aufgeständert die Volksschule mit dem Kindergarten verbindet. Während dieser vom Nachwuchs als richtig cooler Turnsaal genutzt werden wird, steht er der St. Martiner Bevölkerung für die Ausrichtung von Theaterabenden, Vorträgen, Konzerten, Musik- und Kabarettveranstaltungen etc. zur Verfügung.
Durch die Installation eines Liftes im Volksschultrakt, der im Zuge dieser Baumaßnahmen auch generalsaniert wurde, konnte nun auch eine Barrierefreistellung des gesamten zusammenhängenden Bauwerks erreicht werden.
Großprojekt auf Nachhaltigkeit gebaut
Neben zahlreichen politischen Vertretern, allen voran LR Stefan Hermann, konnten von Bgm. Franz Silly zur Eröffnungsfeier zahlreiche Nachbarbürgermeister und Professionisten willkommen geheißen werden. Sie alle zeigten sich nicht nur von den gestalterischen Besonderheiten, sondern vor allem auch von der Nachhaltigkeit dieses Bauprojekts ehrlich beeindruckt. So setzte man bei der Verwendung der Baumaterialien ganz gezielt auf die Stärken der Region. Mit Ziegeln von Wienerberger Gleinstätten gelang es Nina Kuess sowohl im Außen- als auch im Innenbereich sichtlich und unverputzt Akzente zu setzen. In perfekter Kombination mit dem natürlichen Baustoff Holz entstanden heimelige Wohlfühlräume, deren Höhen mit Spielräumen auf Zwischenstöcken teils bis unter die Decke genutzt werden.
Wie ein grünes Band zieht sich der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen quer durch das moderne Gebäude, bis zum Dach, das mit Grünfläche und Photovoltaikanlage Betriebskosten überschaubar hält. Für die Beheizung des Bildungscampus wurden bereits Nahwärmeleitungen verlegt.
Mit dem Neubau und der damit verbundenen Umgestaltung des gesamten Areals konnte auch sicherheitstechnisch viel erreicht werden. Geparkt und abgeholt wird nur mehr im dafür vorgesehenen, vorderen Bereich.
Kraft der Gemeinschaft
Von den Kindergartenkindern, der Volkstanzgruppe und der Chorgemeinschaft mit Darbietungen aufgelockert, vergaß Bgm. Franz Silly nicht darauf, sich bei den vielen Menschen zu bedanken, die mit ihrem großartigen Einsatz die Realisierung dieses Bauprojekts in nur 14 Monate bedingten.
So war es die Kraft der Gemeinschaft, die auf der Baustelle fast täglich spürbar war. Geschlossen hinter dem Projekt stand auch der Gemeinderat, der die Notwendigkeit des Handelns über Parteigrenzen hinweg erkannte und mit der Zukunft im Blick gezielt vorantrieb.
Von der Chorgemeinschaft, dem Elternverein, der Volkstanzgruppe und der FF St. Martin mit Speis und Trank versorgt und von der TMV St. Ulrich musikalisch unterhalten, feierte man den Anbruch der neuen Ära der St.-Martiner-Kinderbetreuung bis in die Abendstunden hinein.
Nun heißt es, entstandene Räume zu nutzen, zu bespielen und nach Jahren des Provisoriums Kindern jenen Platz zu geben, den sie brauchen. Denn sie sind die Zukunft, für die sich jeder Einsatz lohnt. •