Bgm. Fauland-Gratz: Weichenstellung für mehr Weiblichkeit in der Politik
Seit sechs Monaten ist Tanja Fauland-Gratz Bürgermeisterin der Marktgemeinde Gralla. Mit der Art, wie sie dieses Amt ausfüllt, will sie Frauen Mut machen, es ihr gleich zu tun.
Frauen ticken anders. Sie ticken anders als ihre männlichen Kollegen und gerade in der Politik ist ein weiblicher Zugang bereichernd.
Vor sechs Monaten übernahm Tanja Fauland-Gratz das Amt der Bürgermeisterin der Marktgemeinde Gralla. Mit ihr steht erstmalig eine Frau an der Spitze der Kommune.
Im Rahmen eines Pressegesprächs gab sie Einblick in ihren Alltag und in die Art und Weise, wie sie ihr Amt, das sie hauptberuflich ausübt, anlegt und ausfüllt.
Klar verfeinert hat sich mit ihr der Kommunikationsstil. Unter dem Titel „Die Bürgermeisterin informiert“ bringt sie regelmäßig Informationsschreiben in die Haushalte der 2.900 Seelen-Kommune.
Nah an den Bürgern zu sein, ist für sie nicht nur Lippenbekenntnis. Und gerade weil sie eine Frau ist, finden nun verstärkt auch Bürgerinnen bei Problemen den Weg zu ihr. „Es ist mir gelungen, Vertrauen zu schaffen. In die Hände spielt mir dabei meine ehemalige Tätigkeit im Pflegeheim Gralla in der sozialen Verwaltung“, ist Tanja Fauland-Gratz froh über vielfältige Erfahrungen, die sie mit in das Amt einfließen lassen kann.
Von Jugendtagen an politisch engagiert, kennt sie die soziale Basis. 2011 trat sie in den Gemeinderat in Gralla ein. Elf Jahre später übernahm sie das Amt der Vizebürgermeisterin. In ihrer Rolle als Bürgermeisterin ist Tanja Fauland-Gratz, die sich selbst als Kämpferin bezeichnet, angekommen.
„Es gibt viel zu tun!“
Einen Schwerpunkt stellt derzeit die geplante Erweiterung von Kindergarten und -krippe dar. „Um variabel zu sein, haben wir uns für ein Switch-Modell entschieden – sprich, für Räumlichkeiten, die je nach Bedarf für Kindergarten als auch Kinderkrippe genutzt werden können“, freut sich die Bürgermeisterin bereits auf die Umsetzung.
Vor wenigen Tagen fand im Gebäude der Marktgemeinde der zweite kostenlose Digitalworkshop für online Formulare und Anträge statt. „Für mich als Bürgermeisterin ist es wichtig, Unterstützung in vielen Bereichen zu bieten. Unsere digitale Welt schließt viele ältere Menschen aus“, ist es ihr wichtig, die Problematik nicht nur zu sehen, sondern aktiv dagegen anzugehen.
Könnte sie sich etwas wünschen, dann wären es mehr Frauen in der Kommunalpolitik. So liegt der Anteil von Frauen im Bürgermeisteramt bei bescheidenen 10,4 %. Die kommende Gemeinderatswahl sieht sie dahingehend als Chance. Sie selbst will mit ihrem Weg als Bürgermeisterin richtungsweisend für Gralla und für Frauen sein. •