Die Regionalzeitung der Süd-Weststeiermark - Auflage: 36.300 Stück

Großgrundbesitzer Carl Prinz von Croy (li.) kooperiert seit vielen Jahren mit dem RC Eibiswald. Mit legalen Wegen hält man dem „Wild-Biken“ entgegen.

Das Medieninteresse war enorm, als beim Weingut und Buschenschank Jöbstl in Eibiswald vom Tourismusverband Südsteiermark im Beisein von Landesräten, Bürgermeistern und dem Koordinator die „MTB & Rad-Vision 2025-2030“ aus der Taufe gehoben wurde.

Wenn ein Club wie der RC Eibiswald rund 400 Mitglieder zählt, dann ist das bemerkenswert. Wenn es dieser Gemeinschaft mit Unterstützung der Gemeinde gelingt, das Mountainbiken auf 27 Touren – das sind 12.000 Kilometer und 30.000 Höhenmeter – im engen Zusammenspiel mit Vorzeigegrundbesitzern wie Carl Prinz von Croy zu legalisieren, dann handelt es sich um echte Pionierarbeit, auf die nun der Tourismusverband Südsteiermark visionär aufbauen wird.

Pilot-Radregion

Die Zielsetzung ist hoch. Unter der Bezeichnung „MTB & Rad-Vision 2025-2030“ will man sich als Pilotregion positionieren. Ein klares Bekenntnis gibt es dafür von den 31 Tourismusgemeinden im Verband als auch von Landesebene. Bei der Präsentation des 160.000-Euro-Projektes waren daher auch die beiden Landesrätinnen Mag. Barbara Eibinger-Miedl (Tourismus) und Juliane Bogner-Strauß (Sport) vor Ort.
Wie Bogner-Strauß betonte, erlebt das Radfahren einen noch nie dagewesenen Boom. Den Sportbegeisterten dabei ein sicheres und vor allem mit Abstimmung der Grundbesitzer legales Wegenetz zu bieten, sei zentrales Ziel.
Dass das Potential des Rad-Tourismus enorm ist, davon ist man überzeugt. „Mit tollen Streckenführungen in Kombination mit erradelbaren Genussmomenten auf Hütten, in Gasthöfen und Buschenschänken bietet die Tourismusregion Südsteiermark sämtliche Ingredienzen, für Rad-Touristen der Hotspot des Landes zu werden“, blickt der Vorsitzende des TV Südsteiermark, Herbert Germuth, in eine vielversprechende Zukunft. „Ziel muss es sein, den Aufenthalt des Gastes zu verlängern“, gibt LR Eibinger-Miedl die Marschrichtung vor.
Stolz, dieses Projekt mit konkreten Erfahrungswerten begleiten zu können, ist LAbg. Bgm. Andreas Thürschweller, der als aktives Mitglied des RC Eibiswald den Radsport mit Begeisterung selbst lebt.
Er weiß, wie Radfahrer ticken, welche digitalen Daten sie benötigen, wie Strecken gekennzeichnet sein müssen und wie sensibel das Thema mit Grundbesitzern als auch mit der Jagd-, Forst- und Waldwirtschaft in Einklang zu bringen ist.
Als „Tag der Freude“ bezeichnete Mag. Melanie Koch, GF des Tourismusverbandes Südsteiermark, den Startschuss zur Rad-Pilotregion. Dass dabei die Digitalisierung mit bestens servicierten App-Lösungen, der Aufbau eines Radwegebetreuer-Netzwerks, das Schließen von Nutzungserträgen etc. Kernthemen sein werden, wusste Mountainbike-Koordinator des Landes Steiermark, Markus Pekoll, zu berichten. All dies und vieles mehr gilt es nun anzugehen. Der Start ist gemacht, nun liegt Arbeit vor den Verantwortlichen. Doch wer die Region kennt, der weiß: Südsteirische Hände können gemeinsam jedes Rad bewegen.